3. DIALOG

Agitato

Mephistopheles: Nein Herr! / Ich find´ es dort, wie immer, herzlich schlecht. / Die Menschen dauern mich in ihren Jammertagen, / Ich mag sogar die Armen selbst nicht plagen. /

Der Herr: Kennst du den Faust?

Mephistopheles: Den Doktor?

Der Herr: Meinen Knecht!

Mephistopheles: Fürwahr! er dient Euch auf besond're Weise. / Nicht irdisch ist des Toren Trank noch Speise. / Ihn treibt die Gärung in die Ferne, / Er ist sich seiner Tollheit halb bewußt; / Vom Himmel fordert er die schönsten Sterne / Und von der Erde jede höchste Lust, / Und alle Näh´ und alle Ferne / Befriedigt nicht die tiefbewegte Brust. / Was wettet Ihr? den sollt Ihr noch verlieren! /
Wenn Ihr mir die Erlaubnis gebt, / Ihn meine Straße sacht zu führen. /
Der Herr: Solang´ er auf der Erde lebt, / So lange sei dir's nicht verboten. / Es irrt der Mensch solang´ er strebt.

Mephistopheles: Da dank´ ich Euch; denn mit den Toten / Hab ich mich niemals gern befangen.
Der Herr: Nun gut, es sei dir überlassen! / Zieh´ diesen Geist von seinem Urquell ab, / Und führ´ ihn, kannst du ihn erfassen, / Auf deinem Wege mit herab, / Des Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen, / Er liebt sich bald die unbedingte Ruh´; / Drum geb ich gern ihm den Gesellen zu, / Der reizt und wirkt und muß als Teufel schaffen.