MEPHISTOFAUST - THE MONOOPERA

The new EDE TERENYI MONOOPERA – the eighth in this specific species configured in our space by the composer – processes Goethe’s celebrated play Faust, using texts and excerpts from the first part of the play. By taking this title option the composer is referring to a new ideas understanding under the light which both shadow and light appear in a continuous connection. That thought was decisive in choosing the text and within the one hour extent of the play the starting point is Mephistophele’s personality, the umbra manifestation, as Jung depicts it. In effect the conceptual background and basis is wholly the interaction between conscious and subconscious and noticing if they are at war or complete each other harmoniously.

The opera has five parts – settings – and the first four are made up of several scenes.

The first part (act as we might call it) chooses as main theme the prologue of the play the dialogue between the Lord and Mephistopheles, dialogue which presents itself as decisive for the following development of the action.

The second part is the Mephistopheles - Faust dialogue and the musical projection of that thought in which the two concepts or parts (umbra and persona, the shade and the light, Mephistopheles and Faust, the subconscious and the conscious) are opponents in a perpetual interior battle.

In the third part Mephistopheles takes Faust in Auerbach’s pub. He takes him down into the cellar…of the subconscious. Here, the latter can meet all of the elements that make up the subconscious, all of the raging first impulses, all of the human dreams in a pink boarded light realm and under the effect of the most light drug, the heavy violence of the uprise and of many other visuals on the negative and positive aspects of the instinctual world.

In the fourth part Mephistopheles presents his kingdom to Faust. This is the revealing of the Mammon mountain, the rush for gold, and for power regardless the costs.

The fifth part, very brief, is a prayer: Margaret prays to the Lord in her last moments of life. The title is Redemption.

This thread of ideas requires a music apart. The composer must descend in the world of the oldest musical gestures, trying to release those energies the fear itself inflicts through the most simple musical solutions.

The whole work is an homage brought to the anthroposophist Rudolf Steiner (the play has been created in his honour on the occasion of his 150th anniversary celebration that will occur next year and für Goetheanum formula of the subtitle refers to that building of special cosmic modernity, Rudolf Steiner dreamed about. Although ruined, it is, by its spirituality and effect still the bearer of the present symbol.

I. PROLOG IM HIMMEL

1. DIE DREI ERZENGEL – Andante solenne

2. MONOLOG – Agitato

3. DIALOG – Agitato

4. CHORAL – Solenne

1. DIE DREI ERZENGEL

Andante solenne

Raphael: Die Sonne tönt, nach alter Weise / In Brudersphären Wettgesang,

Gabriel: Und schnell und unbegreiflich schnelle / Dreht sich umher der Erde Pracht;

Michael: Und Stürme brausen um die Wette / Vom Meer aufs Land, vom Land aufs Meer,

Zu dreien: Der Anblick gibt den Engeln Stärke, / Da keiner dich ergründen mag, / Und alle deine hohen Werke / Sind herrlich wie am ersten Tag.

Mephistopheles: Da du, o Herr, dich einmal wieder nahst / Und fragst, wie alles sich bei uns befinde, / Und du mich sonst gewöhnlich gerne sahst, / So siehst du mich auch unter dem Gesinde.

2. MONOLOG

Agitato

Mephistopheles: Ich sehe nur, wie sich die Menschen plagen. / Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag, / Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag. / Ein wenig besser würd´ er leben, / Hätt'st du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben; / Er nennt's Vernunft und braucht's allein, / Nur tierischer als jedes Tier zu sein. / Er scheint mir, mit Verlaub von euer Gnaden, / Wie eine der langbeinigen Zikaden, / Die immer fliegt und fliegend springt / Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt; / Und läg´ er nur noch immer in dem Grase! / In jeden Quark begräbt er seine Nase.

Der Herr: Hast du mir weiter nichts zu sagen? / Kommst du nur immer anzuklagen? / Ist auf der Erde ewig dir nichts recht?

3. DIALOG

Agitato

Mephistopheles: Nein Herr! / Ich find´ es dort, wie immer, herzlich schlecht. / Die Menschen dauern mich in ihren Jammertagen, / Ich mag sogar die Armen selbst nicht plagen. /

Der Herr: Kennst du den Faust?

Mephistopheles: Den Doktor?

Der Herr: Meinen Knecht!

Mephistopheles: Fürwahr! er dient Euch auf besond're Weise. / Nicht irdisch ist des Toren Trank noch Speise. / Ihn treibt die Gärung in die Ferne, / Er ist sich seiner Tollheit halb bewußt; / Vom Himmel fordert er die schönsten Sterne / Und von der Erde jede höchste Lust, / Und alle Näh´ und alle Ferne / Befriedigt nicht die tiefbewegte Brust. / Was wettet Ihr? den sollt Ihr noch verlieren! /
Wenn Ihr mir die Erlaubnis gebt, / Ihn meine Straße sacht zu führen. /
Der Herr: Solang´ er auf der Erde lebt, / So lange sei dir's nicht verboten. / Es irrt der Mensch solang´ er strebt.

Mephistopheles: Da dank´ ich Euch; denn mit den Toten / Hab ich mich niemals gern befangen.
Der Herr: Nun gut, es sei dir überlassen! / Zieh´ diesen Geist von seinem Urquell ab, / Und führ´ ihn, kannst du ihn erfassen, / Auf deinem Wege mit herab, / Des Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen, / Er liebt sich bald die unbedingte Ruh´; / Drum geb ich gern ihm den Gesellen zu, / Der reizt und wirkt und muß als Teufel schaffen.

4. CHORAL

Solenne

Der Herr: Doch ihr, die echten Göttersöhne, / Erfreut euch der lebendig reichen Schöne! / Das Werdende, das ewig wirkt und lebt, / Umfass´ euch mit der Liebe holden Schranken, / Und was in schwankender Erscheinung schwebt, / Befestigt mit dauernden Gedanken!

Mephistopheles: (allein) Von Zeit zu Zeit seh ich den Alten gern, / Und hüte mich, mit ihm zu brechen. / Es ist gar hübsch von einem großen Herrn, / So menschlich mit dem Teufel selbst zu sprechen.

II. FAUST UND MEPHISTOPHELES

1. DAS PENTAGRAMMA – Libero, declamando

2. DIE ZARTEN GEISTER SINGEN – Andante

3. DAS HEXEN EINSMAL-EINS – Allegro molto

1. DAS PENTAGRAMMA

Andante misterioso

Mephistopheles: Dürft´ ich wohl diesmal mich entfernen?

Faust: Ich sehe nicht, warum du fragst. / Hier ist das Fenster, hier die Türe, / Ein Rauchfang ist dir auch gewiß.

Mephistopheles: Gesteh´ ich's nur! daß ich hinausspaziere / Verbietet mir ein kleines Hindernis, / Der Drudenfuß auf Eurer Schwelle –

Faust: Das Pentagramma macht dir Pein?

Mephistopheles: Beschaut es recht! es ist nicht gut gezogen; / Der eine Winkel, der nach außen zu, / Ist, wie du siehst, ein wenig offen. / Der Teufel kann nicht aus dem Haus.

2. DIE ZARTEN GEISTER SINGEN

Andante

Mephistopheles: Was dir die zarten Geister singen, / Die schönen Bilder, die sie bringen, / Sind nicht ein leeres Zauberspiel.

Geister: Schwindet, ihr dunkeln / Wölbungen droben! / Reizender schaue / Freundlich, der blaue / Äther herein! / Wären die dunkeln / Wolken zerronnen! / Sternelein funkeln, / Mildere Sonnen / Scheinen darein. / Himmlischer Söhne / Geistige Schöne, / Schwankende Beugung / Schwebet vorüber. / Sehnende Neigung / Folget hinüber / Und der Gewänder / Flatternde Bänder / Decken die Länder, / Decken die Laube, / Wo sich für's Leben, / Tief in Gedanken, / Liebende geben. / Laube bei Laube! / Sprossende Ranken! / Lastende Traube / Stürzt in's Behälter / Drängender Kelter, / Stürzen in Bächen / Schäumende Weine / Rieseln durch reine, / Edle Gesteine, / Lassen die Höhen / Hinter sich liegen, / Breiten zu Seen / Sich ums Genügen / Grünender Hügel. / Und das Geflügel / Schlürfet sich Wonne, / Flieget der Sonne, / Flieget den hellen / Inseln entgegen, / Die sich auf Wellen / Gauklend bewegen; / Wo wir in Chören / Jauchzende hören, / Über den Auen / Tanzende schauen, / Die sich im Freien / Alle zerstreuen. / Einige klimmen / Über die Höhen, / Andere schwimmen / Über die Seen, / Andere schweben; / Alle zum Leben, / Alle zur Ferne / Liebender Sterne / Seliger Huld. /

3. DAS HEXEN EINS MAL - EINS

Allegro molto

Die Hexe: (mit großer Emphase fängt an, aus dem Buche zu deklamieren) Du mußt verstehn! / Aus Eins mach´ Zehn, / Und Zwei laß gehn, / Und Drei mach´ gleich, / So bist du reich. / Verlier´ die Vier! / Aus Fünf und Sechs, / So sagt die Hex´, / Mach´ Sieben und Acht, / So ist's vollbracht: / Und Neun ist Eins, / Und Zehn ist keins. / Das ist das Hexen-Einmaleins!

III. AUERBACHS KELLER IN LEIPZIG

SZENE 1 – Allegro robusto

SZENE 2 – Allegro robusto

SZENE 3 – Andante misterioso

SZENE 4 - Presto

SCENE 1

Allegro robusto

Frosch: Die Kehlen sind gestimmt.

Altmayer: A! tara lara da

Frosch: Das liebe heil'ge Röm'sche Reich, / Wie hält's nur noch zusammen? / Da hast du beides!

Brander: Doppelt Schwein!

Frosch: Ihr wollt es ja, man soll es sein!

Siebel: Wenn das Gewölbe widerschallt, / Fühlt man erst recht des Basses Grundgewalt.

Frosch: (singt) Schwing´ dich auf, Frau Nachtigall, / Grüß´ mir mein Liebchen zehentausendmal.

Siebel: Dem Liebchen keinen Gruß! ich will davon nichts hören!

Frosch: Dem Liebchen Gruß und Kuß! du wirst mir's nicht verwehren! / Riegel auf! in stiller Nacht. / Riegel auf! der Liebste wacht. / Riegel zu! des Morgens früh. /

Siebel: Ja, singe, singe nur und lob´ und rühme sie! / Ich will zu meiner Zeit schon lachen. / Sie hat mich angeführt, dir wird sie's auch so machen. / Zum Liebsten sei ein Kobold ihr beschert! / Der mag mit ihr auf einem Kreuzweg schäkern; / Ein alter Bock, wenn er vom Blocksberg kehrt, / Mag im Galopp noch gute Nacht ihr meckern! / Ein braver Kerl von echtem Fleisch und Blut / Ist für die Dirne viel zu gut. / Ich will von keinem Gruße wissen, / Als ihr die Fenster eingeschmissen /

Brander: (auf den Tisch schlagend) Paßt auf! paßt auf! Gehorchet mir! / Ihr Herrn, gesteht, ich weiß zu leben. / Verliebte Leute sitzen hier, / Und diesen muß, nach Standsgebühr, / Zur guten Nacht ich was zum Besten geben.

Frosch: (singt) Schwing´ dich auf, Frau Nachtigall, / Grüß´ mir mein Liebchen zehentausendmal.

SCENE 2

Mephistopheles: Ich muß dich nun vor allen Dingen / In lustige Gesellschaft bringen, / Damit du siehst, wie leicht sich's leben läßt. / Dem Volke hier wird jeder Tag ein Fest. / Mit wenig Witz und viel Behagen / Dreht jeder sich im engen Zirkeltanz, / Wie junge Katzen mit dem Schwanz. /

Faust: Seid uns gegrüßt, ihr Herrn!

Siebel: Viel Dank zum Gegengruß.

Mephistopheles: Ich tränke gern ein Glas, die Freiheit hoch zu ehren, / Mit welchem Weine kann ich dienen?

Altmayer: Mit jedem! Nur nicht lang gefragt.

Mephistopheles: (mit seltsamen Gebärden) Trauben trägt der Weinstock! / Hörner der Ziegenbock; / Der Wein ist saftig, Holz die Reben, / Der hölzerne Tisch kann Wein auch geben. / Ein tiefer Blick in die Natur!

SCENE 3

Andante misterioso

Altmayer: Wo bin ich? Welches schöne Land!

Frosch: Weinberge! Seh ich recht?

Siebel: Und Trauben gleich zur Hand!

Brander: Hier unter diesem grünen Laube, / Seht, welch ein Stock! Seht, welche Traube!

Mephistopheles: Irrtum.

Brander: Seht, welche Traube!

Mephistopheles: (wie oben) Irrtum, laß los der Augen Band!

Altmayer: Wo bin ich? Welches schöne Land!

SZENE 4 – Presto

Siebel: Was gibt s?

Altmayer: Wie?

Frosch: War das deine Nase?

Brander: (zu Siebel) Und deine hab´ ich in der Hand!

Altmayer: Es war ein Schlag, der ging durch alle Glieder!

Siebel: Betrug war alles, Lug und Schein.

Altmayer: Nun sag´ mir eins, man soll kein Wunder glauben!

SCENE 4

Presto

IV. HERR MAMMON PRÄCHTIG DEN PALAST

1. IRRLICH – THANZ - Libero

2. ZAUBERGESANG – Veloce

1. IRRLICHT - TANZ

Libero

Mephistopheles: Erlaub´, daß ich ein Irrlicht bitte! / Dort seh´ ich eins, das eben lustig brennt. / Heda! mein Freund! darf ich dich zu uns fodern? / Was willst du so vergebens lodern? / Sei doch so gut und leucht´ uns da hinauf!

Irrlicht: Aus Ehrfurcht, hoff´ ich, soll es mir gelingen, / Mein leichtes Naturell zu zwingen; / Nur Zickzack geht gewöhnlich unser Lauf.

Mephistopheles: Ei! Ei! Er denkt's den Menschen nachzuahmen. / Geh Er nur g'rad´, in 's Teufels Namen! / Sonst blas´ ich ihm sein Flackerleben aus.

Irrlicht: Ich merke wohl, ihr seid der Herr vom Haus,

Faust , Mephistopheles, Irrlicht: Uhu! Schuhu! / Kauz und Kiebitz und der Häher, / Sind sie alle wach geblieben? / Sind das Molche durchs Gesträuche? / Lange Beine, dicke Bäuche! / Und die Wurzeln, wie die Schlangen, / Winden sich aus Fels und Sande, / Strecken wunderliche Bande, / Uns zu schrecken, uns zu fangen; / Aus belebten derben Masern / Strecken sie Polypenfasern / Nach dem Wandrer. Und die Mäuse / Tausendfärbig, schaarenweise, / Durch das Moos und durch die Heide! / Und die Funkenwürmer fliegen, / Mit gedrängten Schwärmezügen, / Zum verwirrenden Geleite. /

2. ZAUBERGESANG

Veloce

Mephistopheles: Hörst du Stimmen in der Höhe? / In der Ferne, in der Nähe? / Ja, den ganzen Berg entlang / Strömt ein wütender Zaubergesang! /

Stimme: O fahre zur Hölle! / Was reit'st du so schnelle! / Mich hat sie geschunden,

Hexen: Der Weg ist breit, der Weg ist lang, / Was ist das für ein toller Drang? / Die Gabel sticht, der Besen kratzt, / Das Kind erstickt, die Mutter platzt. / Wir schleichen wie die Schneck´ im Haus, / Die Weiber alle sind voraus. / Es schweigt der Wind, es flieht der Stern, / Der trübe Mond verbirgt sich gern. / Im Sausen sprüht das Zauberchor / Viel tausend Feuerfunken hervor. / Die Salbe gibt den Hexen Mut, / Ein Lumpen ist zum Segel gut, / Ein gutes Schiff ist jeder Trog. / Der flieget nie, der heut nicht flog. / Und wenn wir um den Gipfel ziehn, / So streichet an dem Boden hin

Faust: Mephisto, siehst du dort / Ein blasses, schönes Kind allein und ferne stehen? / Sie scheint mit geschloßnen Füßen zu gehen. / Daß sie dem guten Gretchen gleicht.

Geist der sich erst bildet: Spinnenfuß und Krötenbauch / Und Flügelchen dem Wichtchen! / Zwar ein Tierchen gibt es nicht,

Kapellmeister: Frosch im Laub´ und Grill´ im Gras´, / Verfluchte Dilettanten! / Fliegenschnauz´ und Mückennas´, / Ihr seid doch Musikanten!

V. EPILOG

IST GERETTET – Adagio misterioso

IST GERETTET

Adagio misterioso

Faust: Jammer! Jammer! von keiner Menschenseele zu fassen, daß mehr als ein Geschöpf in die Tiefe dieses Elendes versank, daß nicht das erste genug tat für die Schuld aller übrigen in seiner windenden Todesnot vor den Augen des ewig Verzeihenden!

Mephistopheles:
Nun sind wir schon wieder an der Grenze unsres Witzes,
da, wo euch Menschen der Sinn überschnappt. Warum machst du Gemeinschaft mit uns wenn du sie nicht durchführen kannst? Willst fliegen und bist vorm Schwindel nicht sicher? Drangen wir uns dir auf, oder du dich uns?

Margareta: Ave Maria grazie plena / Dominus te cum benedicta tu in mulieribus / Et benedictus fructus ventrist tui Jesus / Orapronobis peccatoribus / Nunc et in hora mortis nostrae / Dein bin ich, Vater! Rette mich! / Ihr Engel! Ihr heiligen Scharen, / Lagert euch umher, mich zu bewahren!